Die letzte Tragödie für das armenische Volk ist erst ein knappes Jahr her. Am 19. September 2023 vertrieb Aserbaidschan in einem Militäreinsatz knapp 100.000 Menschen aus der armenischen Enklave Arzach in Bergkarabach. Lediglich ein paar Tage gingen die Bilder der Männer, Frauen und Kinder durch die Medien, der Konflikt sei “geregelt”, verkündete dann der russische Außenminister Sergej Lawrow, und die Empörung der internationalen Staatengemeinschaft hielt sich in Grenzen. Die von Genozid, Eroberung und Vertreibung geprägte Geschichte Armeniens war um ein Kapitel reicher geworden.