Österreich hat gewählt. Nach einer vollen fünfjährigen Legislaturperiode wurde am Sonntag die Zusammensetzung des neuen Nationalrats bestimmt, und erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik heißt der Erstplatzierte weder ÖVP noch SPÖ. Hier finden Sie alle Ergebnisse im Detail.
Die Umfragen haben es vorausgesehen: Vom haushohen Vorsprung der ÖVP 2019 ist nichts mehr übrig geblieben, die Freiheitlichen stürmen auf Platz eins. Die SPÖ rutscht erstmals bundesweit auf den dritten Platz ab, dahinter liegen NEOS und Grüne.Welche Mehrheiten gehen sich aus?Analog zur Verschiebung auf dem Stimmenmarkt wird auch die Mandatsverteilung im Nationalrat bunt durcheinandergewürfelt. Hatte die ÖVP vor fünf Jahren mit SPÖ, FPÖ und Grünen noch drei rechnerische Partner für eine Zweierkoalition, ist das mit dem aktuellen Wahlergebnis deutlich kniffliger geworden, zumal alle anderen Parteien eine Zusammenarbeit mit der FPÖ unter Obmann Herbert Kickl ausgeschlossen haben.Erste belastbare Zahlen aus den GemeindenDas vorläufige Endergebnis inklusive Briefwahlprognose ist aufgrund einer Gesetzesnovelle diesmal erst gegen 23 Uhr zu erwarten, da der überwiegende Teil der Wahlkarten erstmals schon am Sonntag mit ausgezählt wird. Auf Gemeindeebene liegen quer durch Österreich schon deutlich früher Endergebnisse vor:Auch aus den Bezirken trudeln nach und nach die Endergebnisse ein:Rot-schwarze TalfahrtIm Zeitverlauf seit 1945 werden die dramatischen Verschiebungen in der heimischen Parteienlandschaft deutlich. Von Großparteien kann man im Fall von SPÖ und ÖVP schon länger nicht mehr sprechen, die FPÖ hat ihnen den Rang abgelaufen. Auch die einstigen Kleinparteien Grüne und NEOS naschen kräftig mit am Wählerkuchen.Der Wahlkampf war laut Beobachtern und auch den politischen Protagonisten verhältnismäßig fair, die Hochwasserkatastrophe mitten in der heißen Phase sorgte für einen schaumgebremsten Unterton in den zahlreichen Debatten und Duellen. An der seit Monaten in den Umfragen abzulesenden Tendenz eines FPÖ-Triumphs hat sich bis zum Wahltag freilich nichts geändert.