Virologe Christian Drosten: Corona ähnlich gefährlich wie die Grippe | Leben & Wissen


Auch viereinhalb Jahre nach Ausbruch der Pandemie gibt es immer noch Meldungen über neue, mutmaßlich gefährlichere Corona-Varianten. Doch nun gibt einer Entwarnung, der früher noch als einer der größten Virus-Warner galt!

Virologe Christian Drosten (52) schätzt Corona mittlerweile nur noch als ähnlich gefährlich ein wie Grippeviren.

Die Gefahr des Virus habe sich entscheidend verändert, sagte Drosten der „Augsburger Allgemeinen“: „Inzwischen sind wir zum Glück in einer Situation, in der der Grippe-Vergleich zutrifft – das liegt daran, dass die Bevölkerung weitgehend durchgeimpft ist und sich die meisten Menschen mehrfach infiziert haben“, so der Virologe.

Drosten betonte, er hätte zu Beginn der Pandemie nicht gedacht, dass nach einem Jahr schon wirksame Impfstoffe zur Verfügung stünden: „Das war großartig und hat uns Vieles erspart.“

„Das waren klare Fehleinschätzungen“

Der Virologe stellte zugleich noch einmal klar, dass sich die Situation aus seiner Sicht geändert habe. „Es gab zu Beginn der Pandemie einzelne Stimmen, die gesagt haben, Covid sei mit einer normalen Grippe vergleichbar – was soll also die ganze Panikmache?“, so Drosten. „Heute wissen wir, dass das klare Fehleinschätzungen waren.“

So gut ist unser Immun-Schutz

Mit Blick auf die aktuelle Debatte sagte der Wissenschaftler: „Leider versuchen die gleichen Leute, die schon damals falsche Aussagen getroffen haben, jetzt, ihr öffentliches Image zu polieren. Die Pandemie ist Geschichte, und die sollten wir nicht verbiegen.“

Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen gefordert

Worauf Drosten unter anderem anspielt: KBV-Chef Andreas Gassen (61) hatte zuletzt bei BILD eine „Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen sowohl aus wissenschaftlicher, aber vor allem aus rechtlicher und politischer Sicht“ gefordert.

Es sei „heute jedem klar, dass manche Maßnahmen wie Schulschließungen bei den Kindern mehr Schaden als Nutzen verursacht“ hätten, so Gassen: „Auch die teils skurril anmutenden Regeln im Freien waren bereits damals nach Einschätzungen vieler Experten sinnfrei und haben letztlich mit dazu geführt, dass insgesamt eine zunehmende Skepsis, letztlich dann auch bei sinnvollen Maßnahmen, entstand.“

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