UHPC-Beton und 3D-Druck revolutionieren die Architektur



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“”Cadenza” nutzt das volle Potenzial von 3D-Druck und computergestütztem Design für Schalungen.”

Klaus Einfalt

SW Umwelttechnik

“Cadenza”-Treppen setzt neue Standards

Nun wurde vor Kurzem das “Step2”, ein weiteres hochmodernes Gebäudemodul im NEST, feierlich eröffnet. Dieses veranschaulicht in besonderem Maße das Innovationspotenzial, das zum Ziel hat, den Material- und Energieverbrauch zu senken. Unter anderem mit einer einzigartigen geschwungenen Stiege aus Beton. Die Stiege mit dem klingenden Namen “Cadenza” befindet sich im Herzen des “Step2” und ist mehr als nur ein optischer Blickfang. Sie setzt auch technologisch neue Maßstäbe: 17 Treppenstufen, die zu 100 Prozent aus ultrahochfestem Beton (UHPC) gegossen wurden, schaffen eine ästhetische und funktionale Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Stock des Moduls. Innovativ ist aber nicht nur das verwendete Material, sondern auch die Fertigung: Dafür wurde eine einzige wiederverwendbare 3D-gedruckte Schalung eingesetzt. Entwickelt wurde diese von Forward AM, einer BASF-Tochtergesellschaft, und New Digital Craft, Experten in Sachen Material und 3D-Druck. Für Planung und Design zeichneten das Team des Lehrstuhls Digital Building Technologies der ETH Zürich sowie das Architekturbüro ROK verantwortlich. Die Vorspanntechnik des Empa-Spin-offs re-fer, die auf einer Formgedächtnislegierung basiert, fixierte die aufeinander gefädelten Stufen. Für die ingenieurtechnische Beratung im Zuge des komplexen Projektes war WaltGalmarini zuständig.

“Cadenza” spart CO2 beim Herstellungsprozess

Auf Basis der digitalen Planung wurde die “Cadenza” in materialreduzierter Form konzipiert, was zu CO₂-Einsparungen beim Herstellungsprozess führte. “Die Stiege nutzt das volle Potenzial von computergestütztem Design und 3D-Druck für Schalungen”, erläutert Klaus Einfalt, Vorstandsmitglied der SW Umwelttechnik. “Dieses Projekt veranschaulicht eindrucksvoll, was in der Nutzung von UHPC technisch möglich ist. Unser Ziel ist es, aus diesen Erkenntnissen wirtschaftliche und nachhaltige Lösungen für unsere Produktionsprozesse abzuleiten.”

Die Eröffnung von “Step2” und die Präsentation der “Cadenza”-Treppe markieren einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger und innovativer Bauweisen. Sie zeigen eindrucksvoll, wie Forschung, Digitalisierung und eine ressourcenschonende Fertigung die Zukunft des Bauens gestalten können.

UHPC zeigt breites Anwendungsspektrum

Dass UHPC aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften ein vielversprechendes Material mit unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten ist, hat die SW Umwelttechnik bereits an vergangenen Projekten gezeigt. So kam ultrahochfester Beton bereits bei der Grillstation “Donauwelle” in Form von Outdoormobiliar für den öffentlichen Raum auf der Donauinsel zum Einsatz. Mit seinem Regenwasserablaufsystem hat SW Umwelttechnik zudem ein neues, auf UHPC basierendes Produkt im Portfolio. Auch an weiteren Projekten wird gearbeitet, unter anderem an einer Radwegbrücke.

Was die Stiege “Cadenza” anbelangt, so bleibt diese vorerst ein Unikat, das exklusiv im NEST zu sehen ist. “Die hochmoderne Treppe wird aktuell aus Kostengründen nur auf Anfrage produziert. Unser Ziel ist es aber, aus dem technisch Machbaren in Zukunft auch ein wirtschaftliches und bezahlbares Produkt abzuleiten und zur Serienreife zu bringen”, betont Klaus Einfalt.

Das 1910 in Klagenfurt gegründete Familienunternehmen SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG, seit 1997 an der Wiener Börse notiert, entwickelt und produziert Betonfertigteile für den Auf- und Ausbau der Infrastruktur über und unter der Erde – seit 1910 in Österreich, seit 1990 in Ungarn und seit 2001 in Rumänien.

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