TV-Sender dreht Trump-Vize das Mikro ab: Beim Thema Einwanderung war Schluss | Politik


Stellvertreter-Schlacht in New York – 35 Tage vor der US-Wahl 2024! 

Beim einzigen TV-Duell zwischen Tim Walz (D, 60) und JD Vance (R, 40) wollten die Vizepräsidentschaftskandidaten für ihre Chefs punkten. Gleich vorweg: Beide Politiker aus dem Mittleren Westen standen bei praktisch jedem Thema – von Abtreibung, Migration, Inflation, Klimaschutz bis zu den Kriegen in Übersee – auf rhetorischem Kriegsfuß.

Der Schlagabtausch geriet auch deshalb lebendiger, da bei der fast zweistündigen CBS-Debatte in New York – anders als beim Duell ihrer Chefs Kamala Harris (59) und Donald Trump (78) – die Mikrofone kaum gekappt wurden.

Wenigstens begann es zivil: „Gut, Sie zu treffen!“

Walz polterte dann beim ersten Thema, dem Krieg im Nahen Osten, gleich gegen Trump los. In dieser gefährlichen Welt sei eine stete Hand gefragt. Trump würde jenen folgen, „die ihm am meisten schmeicheln“. Vance konterte, dass es mit Trump im Weißen Haus „Führungsstärke“ gab. 

Der demokratische Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz gestikuliert während der Debatte mit US-Senator JD Vance (R-OH), die von CBS in New York veranstaltet wurde

Der demokratische Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz gestikuliert während der Debatte mit US-Senator JD Vance (R-OH), die von CBS in New York veranstaltet wurde

Foto: Mike Segar/REUTERS

Schlagabtausch bei weiteren Top-Themen

Angesprochen auf die Klima-Katastrophe, besonders nach der Verheerung durch Höllensturm „Helene“, behauptete der Republikaner, die USA seien ohnehin ein Vorbild bei „sauberer Luft“. Walz erinnerte, dass Trump den Klimawandel als „Scherz“ sieht.  

► Starke Argumente lieferte Vance beim Grenzschutz-Krisenthema: „Wir müssen zuerst die Blutung stoppen, die Grenze sicher machen!“ Er machte Harris als Hauptschuldige aus. Angesprochen auf geschmuggelte Drogen vermischte er politisches und privates: „Meine Mutter überwand Opioid-Abhängigkeit – ich möchte nicht, dass Süchtige ihrer zweiten Chance beraubt werden, weil Kamala Harris Fentanyl in Rekordmengen in unsere Gemeinden lässt“. Walz warf den Duellanten vor, Migranten zu „dämonisieren“.

Trump als „Vater“ der Abtreibungsverbote angegriffen

Hart der Schlagabtausch beim Reizthema Abtreibung: Trump sei für die jüngsten Abtreibungsverbote verantwortlich, klagte Walz an. Damit sei das Leben von Schwangeren gefährdet. Die Frage aber, warum in seinem Bundesstaat Abtreibungen bis zum Zeitpunkt der Geburt erlaubt sind, wollte er nicht beantworten. Vance nannte die Praxis „barbarisch“.

Die US-Vizepräsidentschaftsdebatte wurde am 1. Oktober 2024 in New York City auf Fernsehgeräten in der Nähe des CBS Broadcast Centers übertragen

Die US-Vizepräsidentschaftsdebatte wurde am 1. Oktober 2024 in New York City auf Fernsehgeräten in der Nähe des CBS Broadcast Centers übertragen

Foto: ALEX KENT/Getty Images via AFP

► Beim Thema Waffen-Gewalt wurde entlang der politischen Demarkationslinien diskutiert, als Vance den verstärkten Schutz von Schulen und Walz strengere Waffengesetze verlangten. „Das schulden es unseren Kindern“, argumentierte der Demokrat. Der ehemalige Lehrer enthüllte, sein 17 Jahre alter Sohn sei Zeuge einer Schießerei geworden. Vance blickte verwundert, sagte dann: „Das tut mir leid für ihn“. Walz lieferte jedoch einen potenziell viralen Versprecher: „Ich bin befreundet mit Schulschießern“, sagte er. Gemeint waren Hinterbliebene von Opfern. 

► Punkten konnte der Harris-Vize, als der Sturm auf Kapitol durch Trump-Anhänger (6. 1. 2021) zur Sprache kam. Man müsse wieder dorthin zurückkehren, als Verlierer „einfach die Hand zu schütteln“ und die Macht zu übergeben. Vance spielte die Gewalt an diesem Tag herunter und wollte trotz mehrfachen Nachhakens nicht sagen, ob Trump die 2020-Wahl verloren hatte.  

Kontroverse: Moderatorinnen drehten Vance das Mikro ab 

Kontroverse Momente gab es auch bei der Moderation: Als Vance feststellte, dass großer Zuzug an Migranten Städte überfordern würde, wurde er mit einem „Faktencheck“ von den CBS-Moderatorinnen unterbrochen. Und das Mikro kalt abgedreht. 

Die Körpersprache von Walz wurde prompt zum Thema auf „Social Media“: Er fühle sich sichtlich „unbehaglich“, hieß es, rassele Argumente runter wie Nebenwirkungen bei Medikamenten, der Blick streng. Trumps Nr. 2 wirkte etwas entspannter. 

Was aber für beide galt: Das Rededuell geriet konstruktiver als jenes ihrer Chefs.

US-WahlkampfDie Erfolge von Donald Trump

Teaser-Bild

Quelle: BILD

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