Filteranlagen seien unterdimensioniert und von dem beauftragten Bauunternehmen ungenügend gewartet worden, hieß es am Donnerstag aus dem oberösterreichischen Umweltressort. Mit dem Rückgang der Fische im See habe das aber nichts zu tun, sagte Martin Luger vom Bundesamt für Wasserwirtschaft dem ORF OÖ – den führt er eher auf den Klimawandel zurück.
Ende Juli war eine Meldung von Fischern eingegangen. Ein gewässerökologischer Sachverständiger des Landes stellte fest, dass eine Trübung vorlag und führte diese auf die Abwässer der Baustelle zurück. Norbert Rechberger, Chef der Energie AG – Erzeugung, erklärte das gegenüber dem ORF damit, dass starke Regenfälle zu mehr Bergwässern geführt hätten. “Diese Bergwässer nehmen auch feines Kalkgestein mit”, das in den See gelangt sei. “Die Filter haben zugemacht. Wir haben dann auch rechtzeitig die Filter getauscht. Es sind größere Filter eingebaut worden. Und wir können heute sagen, dass diese Maßnahmen bereits voll fruchten”, so Rechberger.
Durch den eingetragenen Kalk waren die Netze für die Fische besser sichtbar und der – ohnehin seit längerem rückläufige – Fangerfolg hielt sich in Grenzen, hieß es im Umweltressort. Ob die Trübung auf die Fische direkt ebenfalls Auswirkungen hatte, sei unklar, ein Fischsterben habe es aber nicht gegeben. Experte Luger sieht allerdings keinen Zusammenhang mit dem Rückgang der Fische im Traunsee. Vielmehr setze der Klimawandel den Seen zu, die zunehmend wärmer und sauerstoffärmer werden. “Vor allem in den letzten zehn Jahren sind natürlich die Auswirkungen der Klimaerwärmung ganz massiv in unseren Seen festzustellen. Und auch das hat auf die Fische einen massiven Einfluss”, sagte er im Gespräch mit dem ORF.
“Der Schutz unserer Gewässer steht an oberster Stelle. Die Energie AG hat mit dem Bau des Pumpspeichers Ebensee eine große Verantwortung und ich setze voraus, dass jegliche ökologische Belastung verhindert wird”, betonte Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne). Dem Unternehmen sei auch vorgeschrieben worden, in Rücksprache mit der wasserrechtlichen Bauaufsicht verschiedene Maßnahmen umzusetzen wie etwa Anpassung der Dimensionierung der Gewässerschutzanlage sowie Optimierung der Wartungsarbeiten, um eine Trübung künftig zu vermeiden. Die Energie AG will aber ohnehin von sich aus aktiv geworden sein.