Da ist er also und kocht in einem Vorstadtcafé, wenn auch nur tagsüber. Jakob Kaineder ist ein verdammt guter Koch, aber leicht macht er es einem nicht. Der Mann war Sous-Chef bei Meinrad Neunkirchner, einem der besten Chefs des Landes, als dieser, 2016, viel zu früh verstarb. Kaineder übernahm dessen Position im Freyenstein, einem Gourmetwirtshaus (so nannte man das damals), wo Neunkirchner der Idee nachgehangen war, neun Gerichte in bloß drei Gängen aufzutischen – in Kostportionen, immer drei zugleich serviert, zu attraktiven Preisen. Kaineder führte das Konzept weiter, bis im Vorjahr verkauft wurde. Man wusste: Was aus seiner Küche kam, war richtig gut. Aber halt stets in Form von drei Kleinstgerichten gleichzeitig. Es soll Gäste gegeben haben, die dieses Stakkato des köstlichen Kostbissens derart mit Stress erfüllte, dass sie es vorzogen, den Künsten der Freyenstein’schen Küche zu entsagen.