Es ist die große Tragödie bei der Straßenrad-WM in der Schweiz.
Muriel Furrer (†18) erlag am Freitag ihren am Vortag erlittenen Verletzungen. Sie war während des U19-Rennens auf der Nordseite des Zürichsees gestürzt, erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Furrer wurde mit einem Rettungshelikopter in ein Krankenhaus gebracht. Die Ärzte konnten ihr Leben dort jedoch nicht mehr retten.
Der Rad-Weltverband UCI und der WM-Organisationschef sprachen am Freitagnachmittag erstmals öffentlich über den tödlichen Unfall.
UCI-Sportdirektor Peter van den Abeele (58): „Die UCI und das Organisationskomitee folgen dem Wunsch der Familie, die Weltmeisterschaft fortzusetzen.“
Und weiter: „Die Untersuchungen zu dem Unfall laufen noch. Wir werden den tödlichen Unfall zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter kommentieren.“
So fand am Freitag das U23-Rennen der Männer statt, im Vorfeld war die Strecke mit zusätzlichen Bannern und Matten verstärkt gesichert worden. Der Deutsche Niklas Behrens (23) gewann Gold, vor der Siegerehrung gab es eine Schweigeminute für die verunglückte Furrer. Auch die Fahnen hingen auf halbmast, so wird es auch bei den WM-Rennen der Frauen (Samstag) und der Männer (Sonntag) sein.
WM-OK-Chef Olivier Senn: „Es ist ein trauriger Tag für den Radsport. Wir können uns nicht vorstellen, wie es der Familie und den Freunden von Muriel Furrer geht. Halten Sie im Kopf: Eine Familie hat ihre junge Tochter verloren. Bitte respektieren Sie das.“
Medienberichten zufolge soll Furrer nach ihrem Sturz lange unentdeckt in einem Waldstück gelegen haben, es soll wohl eine Stunde gedauert haben, bis die Sanitäter an der Unfallstelle ankamen.
Senn wollte das nicht kommentieren: „Die Unfallermittlungen laufen noch. Bislang gibt es nur Gerüchte.“
Der Funktionär war bereits im vergangenen Jahr Renndirektor der Tour de Suisse. Bei dieser Rundfahrt starb der Schweizer Gino Mäder an den Folgen eines schweren Sturzes. Im Fahrerfeld hatte es damals Kritik an der Streckenführung gegeben.
Senn am Freitag: „Das ist ein weiterer tragischer Tod. Aber heute geht es nicht um Gino.“