Bei der Frage nach frisch oder tiefgekühlt fällt die Entscheidung meist für Frischwaren. Dabei ist der schlechte Ruf der Tiefkühlnahrung völlig ungerechtfertigt, sagen Experten.
Denn: Auf die Nährstoffe habe das Tiefkühlen so gut wie keine Auswirkungen, sagt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V.6 „Die Geschmacks- und Aromastoffe bleiben weitgehend erhalten und die Nährstoffverluste sind sehr gering.“
Mehr Vitamine und Mineralstoffe
Im Gegenteil: TK-Gemüse enthalte zum Teil sogar höhere Vitamin- und Mineralstoffgehalte als frisches Gemüse und Obst. Grund hierfür sei, dass das Gemüse und Obst zunächst transportiert werden muss und anschließend mehrere Tage im Handel gelagert wird. Direkt nach der Ernte eingefroren, bleiben vergleichsweise mehr Vitamine erhalten.
Zu den Gemüsesorten, die tiefgekühlt sogar einen echten Superboost erhalten, gehören laut der britischen Ernährungswissenschaftlerin Rhiannon Lambert Brokkoli, Mais und Spinat, erklärt sie gegenüber der „Daily Mail“.
▶︎ So enthalte gefrorener Brokkoli mehr Riboflavin (Vitamin B2), das für die Verdauung und Gehirnfunktion wichtig ist, als sein frisches Gegenstück.
▶︎ Frischer Spinat verdirbt nicht nur schnell, er verliert auch nach einigen Tagen an Nährstoffen. Wenn man ihn tiefgefroren kauft, bleiben Vitamin C und Folsäure länger intakt.
▶︎ Wenn Mais eingefroren wird, ist die Pflanze auf ihrem „Höhepunkt“ und bewahrt ihre natürliche Süße und ihren Nährstoffgehalt, sagt Lambert. Gefrorener Mais enthalte etwa mehr Vitamin C als frischer Mais.
Auch TK-Fisch und Fleisch hat Vorteile
Aber: Nicht nur Gemüse und Obst sind im tiefgefrorenen Zustand besser. Das gelte laut Lambert sogar für Fleisch und Fisch.
Durch das Einfrieren von Fleisch werden Zusatzstoffe und Konservierungsmittel vermieden, die in der Frischware enthalten sind, damit es länger genießbar bleibt.
Bei Fisch bleiben im gefrorenen Zustand wichtige Fettsäuren wie Omega-3 aktiv, sagt die Expertin. „Eine Studie hat ergeben, dass der größte Teil der Omega-3-Fettsäuren in Fisch auch nach drei Monaten des Einfrierens noch verfügbar ist“, so Lambert.
Ein paar Nachteile hat Tiefkühlkost aber schon, schränkt Silke Restemeyer ein. So müsse man leichte Veränderungen in Aussehen und Geschmack in Kauf nehmen. „Als negativ fällt unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit insbesondere der hohe Energieverbrauch durch die Tiefkühllagerung ins Gewicht.“