Schwallungen (Thüringen) – Battle statt Bratwurst und Fight statt Frühschoppen in der einstigen Dorfkneipe! Profi-Catcherin Jazzy Gabert (42, Kampfname „Alpha Female“) hat Deutschlands erste Frauen-Wrestling-Schule in einem Thüringer Dorf eröffnet.
„Ich wollte in der Mitte, im Herzen Deutschlands arbeiten und leben. Da kreiste ich Südthüringen auf der Landkarte ein und suchte nach passenden Häusern, möglichst mit einem großen Saal. Alles sollte unter einem Dach sein“, erklärt die gebürtige Berlinerin.
Acht Gebäude schaute sie sich an und landete in Schwallungen (2600 Einwohner). Deutschlands berühmtester Wrestling-Star: „Im alten Gasthaus Schwan passt alles: Im Saal konnte ich meinen Wrestling-Ring aufstellen, ein Restaurant mit französischer Küche eröffnen, vier Gästezimmer einrichten und es gibt meine Erfolge in einer Art Jazzy-Gabert-Minimuseum zu bestaunen.“
Die Weltmeisterin hat im Dorf viele Fans
Die vierzehnfache Weltmeisterin im Wrestling investierte ihre Erfolgsprämien aus Kämpfen in Japan und den USA. „Die Gaststätte kostete mich eine niedrige sechsstellige Summe, dazu steckte ich eine niedrige fünfstellige Summe in den zweimonatigen Umbau.“
Im Dorf hat der ungewöhnliche Star schon Fans. Allen voran Bürgermeister Jan Heineck (51) – der ist ganz stolz: „Schwallungen zeigt, dass wir offen für ausgefallene Ideen sind und den Mut haben, völlig Neues zu wagen.“
Kimberley (10) möchte Profi-Wrestlerin werden
Schon am ersten Eröffnungstag strömten die Schwallunger in die neue Wrestlingschule. Darunter Mama Christiane Geißenhöner (32) mit Tochter Kimberley (10).
„Ich möchte einmal Wrestlerin werden, habe schon Kämpfe im TV gesehen.“ Kimberley durfte in den Ring steigen – und einen kleinen Showkampf bestreiten.
Rentnerin Doris Günther (71) kannte Gabert aus einer Fernsehreportage: „Ich konnte es zuerst nicht glauben, dass die bekannte Sportlerin in unserem Dorf ihr Wrestlingzentrum errichtet, bin wirklich baff. Vor fünf Jahren habe ich hier noch goldene Konfirmation gefeiert.“
Jazzy Gabert fühlt sich in ihrem neuen Zuhause sehr wohl: „Wir wollen hier Action machen. Und: Ich bin gekommen, um zu bleiben!“