Schulfach Sonnenenergie | der welt



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Stellt euch mal ein Klassenzimmer vor. Ihr denkt bestimmt an einen großen Raum mit Tischen, Sesseln und einer grünen Tafel, auf der Aufgaben und Vokabeln stehen. In einem der Klassenräume der Landesberufsschule 4 in Salzburg ist das ganz anders. Auch hier gibt es Tische und Stühle. Doch die Wände sind zugekleistert mit bunten Knöpfen, die man runterdrücken kann, mit Glühbirnen, Steckdosen, Bildschirmen und vielen dünnen Kabeln in allen Farben des Regenbogens. Was da wohl dahintersteckt?

Die Antwort darauf findet man, wenn man durch eine Glastür auf die angrenzende Dachterrasse geht. 20 schwarze Platten mit einem grauen Karomuster umringen den Balkon: Solarpaneele. Mithilfe dieser flachen Dinger kann man aus Sonnenenergie Strom erzeugen. Wie genau das funktioniert, das lernen die Schüler in dem Raum mit den vielen Knöpfen und Kabeln.

Rasmus ist einer von ihnen: “Es ist nicht so schwierig, wie man denkt”, meint er. Vor einiger Zeit hat der Lehrling hier einen Kurs besucht: “Man lernt, wie man aus Sonnenenergie Strom erzeugen kann.” Genau das möchte Rasmus in seinem Beruf, den er gerade erlernt, auch umsetzen.

Sonnenenergie ist eine erneuerbare Energiequelle und damit sehr klimafreundlich. Auch Wind- und Wasserkraft gehören dazu. Im Gegensatz dazu gibt es sogenannte fossile Energiequellen, also Kohle, Erdgas und Erdöl. Die werden von tief unter der Erdoberfläche herausgeholt, um sie dann zu verbrennen. Beim Verbrennen entsteht zwar Energie, die wir dann zum Kochen oder Fernsehen nutzen,
aber es setzt auch

CO₂ frei. Das ist schlecht fürs Klima, es kurbelt die Erderwärmung an. Außerdem gibt es von den fossilen Quellen nur eine begrenzte Menge. Bei erneuerbarer Energie ist das anders: Sonne, Wasser und Wind gehen uns nicht aus.

Österreich und viele andere Teile der Welt satteln deshalb immer mehr auf erneuerbare Energie um. Dennoch: Ausschließlich diese zu nutzen ist noch nicht möglich, denn: “Die Sonne scheint nicht immer und der Wind bläst nicht immer”, erklärt Energieexperte Johannes Reichl. Während man Öl und Kohle gut speichern kann, ist das bei Sonne und Wind nicht so einfach. “Wir können Sonnenenergie nicht in ein Lager legen”, sagt Johannes. An Lösungen dafür wird eifrig geforscht.

“Eine weitere Möglichkeit, das Klima zu schonen, ist es, den Energieverbrauch insgesamt zu senken”, weiß Johannes. “Jeder kann überlegen: Brauche ich wirklich ein Vollbad oder reicht auch eine kurze Dusche? Muss ich den Fernseher den ganzen Tag laufen lassen? Kann ich das Licht nicht schon abdrehen? Für die Energiewende braucht es uns alle.” Und auch Menschen wie Rasmus, die sich mit all den Knöpfen und Kabeln auskennen und wissen, wie man aus Sonne, Wasser oder Wind Strom erzeugen kann. Die Schuldachterrasse mit den Solarpaneelen ist ein guter Anfang.
Bilder: SN/ Bilder: SN/ Bilder: SN/stock.adobe.com/BetterPhoto, AkuAku (KI)

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