Unter den beschossenen Objekten sei auch eine Schule, die vertriebenen Familien Schutz bieten sollte, sagte das medizinische Personal an Ort und Stelle. Dort seien mindestens 17 Menschen getötet worden.
Wie der örtliche Radiosender “Stimme Palästinas” und Hamas-Medien berichteten, griffen israelische Panzer zudem mehrere Gebiete im Osten und Zentrum von Khan Younis im Süden der Enklave an und zogen sich anschließend teilweise zurück.
Hinsichtlich des Angriffs auf die Schule und ein Gebäude zur Unterbringung von Vertriebenen hatten palästinensische Medien zuvor mehr als 30 getötete Palästinenser gemeldet.
Diese hätten versucht, in den libanesischen Ort Odaisseh direkt an der Grenze zu Israel einzudringen, erklärte die Hisbollah. Deren Mitglieder hätten im Morgengrauen mit den Kräften der israelischen Infanterie “gekämpft” und sie zum Rückzug gezwungen. Auf israelischer Seite habe es Opfer gegeben.
Truppenansammlungen beschossen
Zum einen seien Kämpfer der pro-iranischen Miliz einer “feindlichen israelischen Infanterieeinheit” gegenübergestanden, die versucht habe, in das libanesische Dorf Odaisseh einzudringen, erklärte die Hisbollah am Mittwoch. Es habe Zusammenstöße gegeben, die Hisbollah-Kämpfer hätten die israelische Einheit zum Rückzug zwingen können, hieß es weiter.
Zudem hätten Hisbollah-Kämpfer eine “große Infanterieeinheit” im israelischen Misgav Am “mit Raketen und Artillerie” angegriffen, erklärte die Miliz weiter. An drei weiteren Standorten seien weitere Truppenansammlungen beschossen worden, unter anderem mit Raketen vom Typ Burkan, die eine enorme Sprengkraft haben können.
Die israelische Armee hatte zuvor am frühen Mittwochmorgen erklärt, erneut Hisbollah-Ziele angegriffen zu haben. Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, dass die israelische Armee zwei Angriffe im Süden der Hauptstadt Beirut ausgeführt habe. Kurz zuvor hatte die israelische Armee die betroffene Bevölkerung nachts aufgerufen, “sofort” zu ihrer eigenen Sicherheit zwei Gebäude in einem südlichen Vorort von Beirut zu verlassen und die gesamte Umgebung im Umkreis von 500 Metern zu meiden. Die südlichen Vororte von Beirut sind eine Hochburg der pro-iranischen Hisbollah-Miliz.
Israelische Angriffe folgten auf Raketenangriffe des Irans
Die israelischen Angriffe folgten auf Raketenangriffe des Iran auf Israel. Es war der zweite direkte Raketenangriff Teherans auf Israel. Im April hatte der Iran hunderte Drohnen und Raketen auf Israel abgeschossen. Eine “große Anzahl” der Raketen wurde am Dienstagabend laut israelischer Armee abgefangen.
Die iranischen Angriffe waren laut Revolutionsgarden eine Reaktion auf die Tötung von Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff vom Freitag. Zudem wirft der Iran Israel vor, den Chef der im Gazastreifen regierenden radikalislamischen Hamas, Ismail Haniyeh, Ende Juli in Teheran getötet zu haben.
Israel geht derzeit zudem mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor und startete in der Nacht zum Dienstag nach eigenen Angaben einen “begrenzten” Bodeneinsatz im Nachbarland. Die Kämpfe zwischen der Hisbollah und Israel waren in Folge des Hamas-Überfalls auf Israel am 7. Oktober und der anschließenden israelischen Offensive im Gazastreifen wieder ausgebrochen. Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Hamas-Überfall mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet.