So wird auch das Gerüst mit den provisorischen Mautstellen abgebaut und dann für die nächste anstehende Baumaßnahme, den Neubau der Mautstelle am Bosruck zwischen der Steiermark und Oberösterreich verwendet, hieß es am Montag bei einer Pressekonferenz.
Neue Technik, besseres Service
Mit der Erneuerung der Technik gebe es nun ein noch besseres Service bei der Durchfahrt, dazu eine Niedrigenergiebauweise des neuen Gebäudes, sagte Asfinag-Vorstand Herbert Kasser am Montag bei der Präsentation des Objekts und der neuen Mautstellen. Für Geschäftsführerin Claudia Eder hätten Gebäude und Mautkabinen aus dem Jahr 1978 keineswegs mehr den Anforderungen entsprochen. Nun gebe es wärme- und schallgedämmte Kabinen und moderne Arbeitsplätze, an denen auch andere administrative Tätigkeiten durchgeführt werden könnten, wenn die Fahrzeugfrequenz abflaue. Damit könnten Jobs regional gehalten werden.
2022 passierten rund 7,55 Millionen Fahrzeuge die Mautstelle bei St. Michael nördlich des Gleinalmtunnels, wo eine Sondermaut fällig wird – 5,4 Millionen Fahrzeuge waren es beim Bosruck. Die Neuerrichtung beider Mautstellen kostet zusammen rund 55 Millionen Euro.
Energieautarkes Gebäude
Geschäftsführer Andreas Fromm wies unter anderem auf die verbreiterten Fahrspuren hin, von 3,20 auf 3,50 Meter. Man habe den Neu- und Umbau bei laufendem Verkehr durchgeführt und neue Ansätze von Nachhaltigkeit eingebracht, unter anderem mit der Holzbauweise und einem Kollektorgang unter Mautstellen. “Die Stahlkonstruktion wird nun abgebaut und bei der einzurichtenden Baustelle an der Bosruck-Mautstatt neu verwendet”, sagte Fromm. Das Verwaltungsgebäude ist energieautark, auf dem Dach wurden 336 Photovoltaik-Elemente montiert. Diese werden 160 (Gleinalm) bzw. 110 (Bosruck) Kilowatt Peak leisten. Die Mautstelle Gleinalm erhielt statt der alten Ölheizung eine Luft-Wärme-Pumpe, bei der zu bauenden am Bosruck wird die Energiequelle Biomasse sein. Weiters werden E-Ladestationen für den Fuhrpark errichtet.
Der Bau war im Februar 2023 begonnen worden. Das alte Stahlgerüst dient nun ab dem Februar 2025 als Provisorium am Bosruck, dort werde man im Sommer 2026 fertig. Dann könne das “Provisorium” auch bei den Umbauten anderer Mautstellen verwendet werden.
Bis zu 40.400 Fahrzeuge pro Tag
Den bisherigen Höchstwert an Durchfahrten pro Tag habe man im August beim MotoGP in Spielberg gemessen – 40.400 Fahrzeuge. Der Spitzenwert auf einer grünen Fahrspur (jene für eine Jahresmautkarte, Anm.) habe 1.261 Fahrzeuge pro Stunde betragen, am Gründonnerstag 2022. In einer herkömmlichen Mautbox mit einer Person besetzt können bis zu 100 Fahrzeuge pro Stunde abgefertigt werden. Wobei die Schnelligkeit der Abfertigung auch damit zusammenhängt, wie geübt, vorbereitet oder informiert Autolenker sind.
Ab Dienstag sind die Mautkabinen besetzt. Bis zum 9. Oktober erfolgt noch ein Doppelbetrieb bei der provisorischen Mautspange. Ab dem 10. Oktober wird diese aber abgetragen, dann herrscht an der Gleinalm endgültig freie Fahrt im modernen Zustand.