Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat am Donnerstagabend (Ortszeit) vor der UNO vor „Weltuntergangspropheten“ gewarnt. Ihr Ziel sei es, „Zwietracht zu säen“, sagte er. Österreich sei da keine Ausnahme. „Auch in meinem Land bieten politische Kräfte verlockende, aber falsche Lösungen an.“
„Sie wiederholen absichtlich die Narrative jener Kräfte, die versuchen, unsere offenen sowie pluralistischen Gesellschaften zu schwächen und die gegen ein starkes und geeintes Europa arbeiten“, führte der Außenminister aus. Um dem entgegenzuwirken, brauche es eine starke Mitte.„Wir müssen die Nerven bewahren. Wir alle wissen, dass Angst ein schlechter Ratgeber ist, vor allem in der Politik.“ Die globale Ordnung sei im Wandel und die Welt komplexer, möglicherweise sogar beängstigender geworden. Österreich sei militärisch neutral, aber nicht gleichgültig in Bezug auf Kriege und Konflikte.Österreichische Geisel erwähntIn seiner Rede ging Schallenberg unter anderem auf die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten ein. Die Israelis seien traumatisiert „von dem Gemetzel, der Folter und der sexuellen Gewalt des 7. Oktober (Angriff der Hamas, Anm.)“. Geiseln würden immer noch gefangen gehalten werden, „darunter ein österreichischer Vater von zwei Kindern“. „Wir brauchen einen Waffenstillstand, um die Geiseln zu befreien und mehr humanitäre Hilfe zu bekommen.“In der Ukraine müsse ebenfalls „ein Frieden auf dem Verhandlungsweg“ erreicht werden, „nicht als Diktat aus Moskau“. Grundlage müsse immer das Völkerrecht sein. Andere Krisen auf der Welt, etwa im Sudan und in Haiti, seien ebenso katastrophal, stünden aber kaum in der Öffentlichkeit.Wen der Minister in New York trifftAm Donnerstag standen für Schallenberg in New York Treffen mit seinen Amtskolleginnen und Amtskollegen an, etwa aus Ägypten, Katar und dem Oman. Zudem eröffnete der Minister die neuen Räumlichkeiten der österreichischen Vertretung bei den Vereinten Nationen. Am Freitag sind weitere Treffen geplant, die Rückkehr nach Wien ist für Samstagfrüh vorgesehen.