102 Jahre ist sie alt, und in ihrem langen Leben hat Margot Friedländer sehr viel erlebt – auch das düsterste Kapitel der deutschen Geschichte, die Nazi-Zeit. Sogar in unmittelbarer Nähe. Ihre Eltern und auch ihr Bruder wurden von den Nazis in Konzentrationslagern ermordet. Sie schaffte es, im KZ Theresienstadt zu überleben.
Erst im Jahr 1997 kehrte die Zeitzeugin wieder in ihre alte Heimat Deutschland zurück. Seither engagiert sie sich unermüdlich für eine gelebte Erinnerungskultur, Demokratie und gegen Fremdenhass. Friedländer gibt alles dafür, „dass das, was damals in der Zeit des Nationalsozialismus geschehen ist, nie wieder geschieht“.
Friedländer als Ehrengast bei Bild100 – ihr Leitspruch „Seid Menschen“ ist jetzt prominent an einer Wand im Axel-Springer-Campus zu lesen
Eine Initiative ist der nach ihr benannte Margot-Friedländer-Preis, der von ihrer Stiftung verliehen wird. Es sollen Menschen ausgezeichnet werden, „die mit ihrem Handeln für Toleranz, für Freiheit und Demokratie einstehen“.
„Dieser Preis richtet sich an alle, die sich für Menschlichkeit einsetzen!“, betont sie in einer Videobotschaft der Margot-Friedländer-Stiftung.
BILD-Chefin Marion Horn würdigte Margot Friedländer: „Mit Ihrer unerschöpflichen Energie und Ihrer positiven Einstellung zum Leben sind Sie nicht nur mir ein Vorbild“
Zuletzt hatte BILD bei dem Get-together BILD100 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, Sport, Kunst und Kultur eingeladen. Besonderer Ehrengast war selbstverständlich: Margot Friedländer.
Friedländers Appell und Leitspruch „Seid Menschen.“ war nicht nur Motto des Abends, sondern wird künftig prominent an einer Wand im Axel-Springer-Campus zu lesen sein.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, 66) begegnet Friedländer bei Bild100
Eine Botschaft für Rückgrat und Zusammenhalt in herausfordernder Zeit. Die Zeitzeugin wird niemals müde, ihn in die Welt zu tragen: „Ich sage, seid Menschen. Wir sind alle gleich. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut.“
BILD-Chefin Marion Horn: „Friedländers ‚Seid Menschen’ soll uns jetzt täglich daran erinnern, dass es am Ende und am Anfang das Menschliche und das Miteinander ist, was wirklich zählt.“
Der Preis ist mit 25 000 Euro dotiert. Einzelpersonen aller Altersgruppen, Initiativen, Institutionen, Schulen, Bürgerinitiativen, Vereine oder Betriebe können sich ab sofort bewerben oder nominiert werden. Informationen und Formulare gibt es unter www.margot-friedlaender-stiftung.de/preis.
