Dem Mann wird vorgeworfen, seine drei Kinder über Jahre hinweg geschlagen zu haben – die älteste Tochter habe er darüber hinaus auch schwer sexuell missbraucht. Der Mann bekannte sich nicht schuldig.
Der Angeklagte war 2016 mit seiner damaligen Ehefrau nach Österreich gekommen. Als die Frau nach der Trennung mit einem Sohn wieder nach Schweden zog, blieben drei Kinder, zwei Mädchen und ein Bub, beim Angeklagten in Kärnten. Schon 2020, als die ältere Tochter sechs Jahre alt war, soll der Angeklagte begonnen haben, sie mehrmals im Monat zu schlagen: mit der flachen Hand, mit einem Kochlöffel oder einem Nudelholz. Auch die beiden anderen Kinder habe er geschlagen, bei der jüngeren Tochter hätte dies begonnen, als sie drei Jahre alt gewesen sei. Die Gründe für die Gewaltausbrüche seien nichtig gewesen: Ein nicht aufgeräumtes Zimmer oder ein verschütteter Saft hätten schon gereicht, sagte die Staatsanwältin in ihrem Anklagevortrag.
Tochter vertraute sich Lebensgefährtin an
Die ältere Tochter habe der Mann darüber hinaus mehrmals missbraucht, sie dabei gefesselt und ihren Mund überklebt. Nach den Taten soll er sie auch bedroht haben, damit sie niemandem etwas von den Taten erzählt. Als die Tochter sich der neuen Lebensgefährtin des Angeklagten anvertraute, ging diese mitten in der Nacht zur Polizei und erstattete Anzeige.
Der 38-Jährige bekannte sich vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Gernot Kugi nicht schuldig und bestritt alle Vorwürfe vehement. Er habe maximal mit seinen Kindern geschimpft, aber diese niemals geschlagen. Auch habe er seine Tochter niemals missbraucht. Seine damalige Lebensgefährtin habe über Monate hinweg viel Alkohol getrunken, weshalb er mit dem Beziehungsende gedroht habe – er ortete nun eine Racheaktion.
Der Prozess wurde mit der ausführlichen Einvernahme des Angeklagten gestartet, der Prozess war bis Nachmittag anberaumt. Ob es schon am Freitag ein Urteil geben würde, war vorerst unklar.