Da wurde es plötzlich persönlich!
Linke-Politiker Jan van Aken (63) hat FDP-Vize Johannes Vogel (42) bei Louis Klamroth (34) vorgeworfen, seine Tochter am Vermögensaufbau zu hindern.
Nach einem heftigen Wortwechsel rief der Linke dem Liberalen zu: „Sie gehen jeden Tag an das Eigentum der Menschen ran, die als Facharbeiter bei VW am Band stehen! An das Eigentum meiner Tochter, die Krankenpflegerin ist! Weil Sie nehmen ihnen was weg mit der Steuer!“
„Es ist ein Unterschied, ob Sie Einkommen besteuern oder Eigentum“, wehrte sich Vogel. „Das Eigentum ist ja schon besteuert.“
Doch der Linke war nicht zu bremsen: „Wenn Sie meiner Tochter nicht so viele Steuern abnehmen, als hart arbeitender Frau, dann hätte sie ein viel höheres Vermögen als heute, wo es ziemlich genau bei null liegt!“
„Sofort senken wir die Steuern für hart arbeitende Menschen“, schlug Vogel vor, doch van Aken wütete weiter: „Lassen Sie mich doch mal ausreden! Das ist so anstrengend mit der FDP! Ihr Eigentumsbegriff ist immer nur einer von den ganz, ganz Reichen.“
Die Rechnung des Linkenpolitikers, der gern Parteichef werden möchte: „Sie können die Steuern für die arbeitende Bevölkerung nur absenken, wenn Sie das woanders reinholen. Holen wir das bei den unanständig Reichen rein! Bei den richtig großen Vermögen!“
Und mit einem Grinsen fügte van Aken hinzu: „Niemand braucht mehr als 100 Millionen Euro. Alles drüber kriegt meine Tochter …“
Vogel stellte die Debatte wieder aufs Gleis: „Das Thema dieser Sendung ‚Wie sorgen wir dafür, dass die Eigentumsschere nicht immer weiter auseinandergeht‘ ist superwichtig. Ich bin dafür, dass wir eine Gesellschaft haben, in der sich alle was aufbauen können.“
„Aber“, so der FDP-Politiker weiter, „ganz sicher das Letzte, was dieses Land braucht, ist diese Haltung, die bei Herrn van Aken jetzt so durchkommt, bei Linken, bei der Linkspartei, aber auch bei zu vielen in diesem Land, dass mal eben so über das Eigentumsrecht hinweggegangen wird!“
Seine Sorge: „Genau diese Geringschätzung von Eigentum ist das, wovon wir zu viel haben in diesem Land!“
„Sind Sie denn für eine Vermögensteuer?“, wollte Klamroth wissen.
Vogel: „Nee, da bin ich strikt gegen. Ich bin als Liberaler der Meinung, wer in seinem Leben was aufgebaut hat, an dieses Eigentum sollten wir nicht ran, da sollten wir Politiker die Finger von lassen!“
Brisanter Steuer-Vorschlag für Reiche
Immobilienunternehmer Josef Rick hatte eine andere Idee: „Was halten Sie davon, wenn man die Einkommensteuer nur noch macht für Leute, die ab 300 000 Euro aufwärts verdienen?“
Zustimmendes Nicken bei Vogel, Beifall im Publikum. Rick weiter: „Machen wir das doch so, dass wir 35 Prozent Steuern bezahlen, auf das obere Drittel.“
Seine Rechnung: „Dann haben wir 1,5 Billionen, die wir besteuern können. Dann haben wir die 500 Milliarden, die wir brauchen, und dann müssen Leute unter 250 000 Euro überhaupt keine Steuern mehr zahlen.“
Vogel blieb cool: „Ich bin gerne dafür, dass wir für die kleinen und mittleren Einkommen die Steuern stärker senken. Unbedingt! Das ist ja FDP pur.“
„Das ist ein bisschen so wie die Zugvögel“, spottete Autorin Julia Friedrichs (44). „Wenn SPD und Grüne (und Linke, d.Red.) Vermögenssteuer vorschlagen, weiß man: Der nächste Wahlkampf kommt.“