Das hat in den USA noch kein Ex-Präsident geschafft: 100 Jahre alt zu werden.
Vier Jahre lang – von 1976 bis 1980 – war der Demokrat im Weißen Haus. Eine zweite Amtszeit als US-Präsident blieb dem einstigen Erdnussfarmer und Nuklearingenieur aus dem Örtchen Plains im Bundesstaat Georgia verwehrt. Bei der Wahl 1980 unterlag er klar seinem republikanischen Herausforderer Ronald Reagan.
Seine Amtszeit ist in die Geschichtsbücher als teils glücklos eingegangen: Vom Geiseldrama von Teheran bis hin zum sowjetischen Einmarsch in Afghanistan – unter Jimmy Carter mussten die USA etliche Niederlagen hinnehmen.
Friedensnobelpreis 2002
Umso mehr brachte ihm die Zeit nach seiner Präsidentschaft Respekt und Anerkennung ein. Carter machte sich einen Namen als Vermittler in Krisen und mit humanitärer Hilfe. 2002 bekam er dafür den Friedensnobelpreis.
Ende des vergangenen Jahres musste Carter einen schweren Verlust hinnehmen. Seine Ehefrau Rosalynn starb im Alter von 96 Jahren. Die Carters waren 77 Jahre lang verheiratet. Bei der Trauerfeier wurde auch offenbar, wie schlecht es um den Gesundheitszustand Carters selbst steht.
Ein Ziel habe er freilich noch: seine Stimme bei der kommenden Wahl für Kamala Harris abzugeben. “Ich versuche nur, es zu schaffen, um Kamala Harris zu wählen”, soll Carter seinem Sohn Chip vor einigen Wochen mit Blick auf seinen Geburtstag gesagt haben.