Rust (Österreich) – Seine grenzenlose Hilfsbereitschaft bezahlte er jetzt mit dem Leben …
Tragischer Unfall während der schweren Unwetter in Niederösterreich. Senior Franz H. (75) wollte unbedingt bei der Flutkatastrophe helfen, seinen ehemaligen Feuerwehrkameraden zur Seite stehen. Doch dann der Horror: Bei Abpumparbeiten in einem überschwemmten Keller stolperte der 75-Jährige, knallte auf den Betonboden und erlag seinen schweren Verletzungen. Das berichtet die „Kronen“-Zeitung.
„Wir können dieses Unglück noch gar nicht fassen. Der Schock in der Wehr und im ganzen Ort um den Verlust sitzt tief“, zitiert die Zeitung Bernhard Heinl, den Bürgermeister der zuständigen Gemeinde Michelhausen.
Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Die Armee war im Einsatz, mehrere Menschen mussten aus ihren Häusern gerettet werden. In Österreich wurde auch der Zugverkehr zwischen Wien und St. Valentin unterbrochen. Die Strecke ist Teil der Bahnverbindung zwischen Wien und Deutschland. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sprach am Sonntag von einer „dramatischen Situation“.
An vier Tagen so viel Regen wie im gesamten September
Wie schlimm die Lage in unserem Nachbarland ist, zeigen die Zahlen: In einigen Hochwassergebieten Österreichs ist innerhalb von vier Tagen so viel Regen gefallen wie sonst im gesamten September. Das berichtet Geosphere Austria, die Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie.
Zum Beispiel seien unter anderem an der Wetterstation in St. Pölten, der Hauptstadt des Bundeslandes Niederösterreich, 300 bis 350 Millimeter gefallen. Das entspricht 350 Litern pro Quadratmeter.
Der Tiefdruckeinfluss hält am Montag noch an, so die Bundesanstalt. Der Dauerregen soll laut Geosphere erst Dienstag vorbei sein.
Flut erreicht Hauptstadt Wien
Auch in der österreichischen Hauptstadt Wien ist nach tagelangem Dauerregen Land unter. An der Kennedybrücke am Wienfluss stieg der Pegelstand innerhalb eines Tages von 50 Zentimetern auf 2,26 Meter, hieß es von den Krisenstäben. Spazier- und Fahrradwege sind überflutet, Restaurant-Terrassen am Ufer stehen unter Wasser.
Stromversorgung in Wien unterbrochen
Im Vorort Penzing nordwestlich von Wien war der Wienfluss bereits teilweise über die Ufer getreten. Häuser wurden geräumt, Straßen und eine Tiefgarage standen unter Wasser. In drei Wiener Bezirken ist die Stromversorgung zeitweise unterbrochen.
Der Stromversorger versprach eine möglichst schnelle Wiederherstellung der Versorgung. In der Region wurde der Betrieb von zwei U-Bahn-Linien teilweise eingestellt.
Die Auffangbecken für Hochwasser entlang des Wienflusses in den Außenbezirken Wiens waren randvoll. „Der Wienfluss fließt jetzt unentschärft in die Innenstadt“, teilte der Sprecher der Wiener Gewässer, Thomas Kozuh-Schneeberger, mit.