Rostock – Eine wilde Verfolgungsjagd, ein herrenloser Rucksack und jede Menge Schusswaffen. Was klingt, wie in einem Action-Film hat sich an diesem Wochenende unweit von Rostock abgespielt.
Ein herrenloser Rucksack hat am Sonntag im Ort Bentwisch (Landkreis Rostock) in Mecklenburg-Vorpommern einen mehrstündigen Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und dem Munitionsbergungsdienst ausgelöst.
Gegen 10 Uhr hatten Polizisten beobachtet, wie ein Mann aus einem Fluchtfahrzeug gesprungen war und einen Rucksack über einen Gartenzaun geworfen hatte. Gemeinsam mit zwei weiteren Männern hatte er zuvor in rasantem Tempo versucht, mehrere Streifenwagen der Polizei abzuhängen, nachdem sie sich einer Zollkontrolle im Rostocker Überseehafen entzogen hatten. Aufgrund des unbekannten Inhalts der Tasche rückten die Einsatzkräfte mit einem Großaufgebot im Wohngebiet am Wiesengrund an.
25 Häuser in Bentwisch evakuiert
Während des Einsatzes wurden etwa 25 Wohnhäuser in einem Radius von 100 Metern rund um die Fundstelle evakuiert. Für die Bewohner wurde eine provisorische Unterkunft im Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr eingerichtet, Straßen wurden abgesperrt.
Schusswaffen sichergestellt
Fachleute des Munitionsbergungsdiensts rückten in Spezialanzügen an. Ein Röntgengerät half ihnen dabei, den Rucksack zu durchleuchten und den Inhalt zu erfassen. Dabei entdeckten die Beamten mehrere Schusswaffen und Magazine, die anschließend sichergestellt wurden. Mitarbeiter des LKA sollen die Waffen nun auf Spuren untersuchen. Gegen alle drei Männer wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die Anwohner konnten nach der Aktion wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.
Nur Stunden später fassten Polizisten einen Mann, bei dem es sich um den Besitzer des Rucksacks handeln könnte. Er wurde vorläufig festgenommen. Von dem VW Passat mit schwedischem Kennzeichen fehlt noch immer jede Spur.