Düsseldorf/Duisburg – Sonst macht das „Haus des Döners“ Schlagzeilen mit Neueröffnungsspektakeln und 1-Cent-Angeboten. Aber jetzt wird es unappetitlich! Schimmel und Dreck in Düsseldorf, keine Kühlung und falsches Fleisch in Duisburg.
Lebensmittelkontrolleure machten Ekelfunde bei Deutschlands größter Döner-Kette.
Ende Juli wurden bei der erst kürzlich eröffneten Filiale auf der Bolkerstraße in Düsseldorf „erhebliche hygienische Verunreinigungen festgestellt“, wie das Verbraucher-Portal Lebensmitteltransparenz NRW berichtet. Die Vorwürfe:
- Der Bereich, in dem Salat geschnitten wird, war stellenweise durch Schimmel verunreinigt. Salat hatte direkten Kontakt mit der schimmeligen Wand.
- Das Kühlhaus war großflächig verschimmelt.
- Dönerspieße wurden mit teils beschädigter Umverpackung im Tiefkühlhaus auf einem stark verschmutzten Fußboden gelagert.
- Kühlpflichtige Ware war erheblich zu warm gelagert.
Schimmel und Soja statt Döner-Fleisch
Nur etwas besser war die Bilanz nach der Kontrolle des „Haus des Döners“ am August-Bebel-Platz in Duisburg-Marxloh (Ruhrgebiet). Hier funktionierte am Handwaschbecken im Bedienbereich die Warmwasserzufuhr nicht, waren Regalböden und das Regalgestell im Kühlhaus „schimmelähnlich verunreinigt“, Knoblauchsoße ohne Kühlung gelagert.
In Duisburg stellten die Kontrolleure außerdem fest, dass eine Hackfleischzubereitung am Drehspieß unter der Bezeichnung „Döner“ in den Verkehr gebracht wurde, obwohl sie Sojaeiweiß enthielt. Das sei „irreführend“, heißt es.
„Haus des Döners“ plant eigene Hausbesuche
94 Filialen gibt es in Deutschland, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen. Betrieben werden die Lokale von Franchisenehmern. Die Zentrale in Hürth bei Köln verlangt von seinen lokalen Partnern „höchste Standards bei der Qualität und Sicherheit unserer Produkte.“
Das Unternehmen habe nun sein Kontrollsystem optimiert und will mit intensiveren Hygieneschulungen für Mitarbeiter Missständen Vorbeugen. Auch unangekündigte Kontrollen vor Ort soll es geben.