Fake News über US-Einwanderer: SIE steckt hinter Trumps Haustier-Lüge | Politik


Es war der Moment im TV-Duell, der Donald Trump (78) die Rückkehr ins Weiße Haus vermasselt haben könnte.  

„Sie essen die Hunde – die Leute, die reingekommen sind. Sie essen die Katzen“, erklärte er und erntete von Kamala Harris (59) ein höhnisches Lachen.

Seither ist die unwahre Behauptung, auf die der Ex-Präsident hereingefallen war, weltweit zum Running Gag in den sozialen Medien geworden – aber auch zu einem gewaltigen Politikum in den USA.

„Katzen für Trump“ – nur eine von vielen Parodien auf die Trump-Behauptung bei der TV-Debatte

„Katzen für Trump“ – nur eine von vielen Parodien auf die Trump-Behauptung bei der TV-Debatte

Foto: Standbild für Video, Quelle: X (diverse)

Jetzt spricht die Frau, die das Gerücht auf Facebook in Umlauf gebracht hatte!

„Es ist einfach ausgeartet und zu etwas geworden, das ich nicht beabsichtigt hatte“, sagte Erika Lee aus dem Springfield (Ohio), dem Ort, in dem das Ganze geschehen sein soll, gegenüber der Webseite „Newsguard“, die Fake News im Internet nachgeht.

Und weiter: „Ich hätte nie gedacht, dass diese Nachricht es auch über Springfield hinaus schaffen würde.“ 

In ihrem Post hatte die Amerikanerin geschrieben: „Mein Nachbar hat mich informiert, dass eine Freundin ihrer Tochter ihre Katze verloren hat (…). Als sie eines Tages von der Arbeit nach Hause kam und aus dem Auto stieg, sah sie vor einem Nachbarhaus, in dem Haitianer leben, ihre Katze an einem Ast hängen, so wie man ein Reh zum Zerlegen aufhängt. Sie nahmen sie aus, um sie zu essen. Mir wurde gesagt, dass sie das mit Hunden machen. Sie haben es im Snyder Park mit Enten und Gänsen gemacht. Das haben mir Polizisten und Park-Ranger erzählt. Bitte behaltet die Tiere gut im Auge.“

Der inzwischen gelöschte Post ging viral und wurde von vielen Amerikanern für bare Münze genommen. Darunter Trumps Vize-Kandidat J.D. Vance (40).

„Ich habe vor Monaten auf das Problem von illegalen Einwanderern aus Haiti in Springfield hingewiesen. Nun gibt es Berichte, dass die Haustiere der Leute entführt und von Leuten gegessen werden, die nicht in unserem Land sein sollten“, postete er auf X.

Einen Tag später tappte sein Boss vor rund 67 Millionen TV-Zuschauern in die Gerüchte-Falle.

Als der Moderator ihn darauf hinwies, dass es sich nach Angaben der Behörden in Springfield um ein unwahres Gerücht handelt, stammelte er: „Ich habe es im TV gesehen.“

Seit der TV-Debatte hagelt es Memes und Spott-Lieder ueber Donald Trump als Retter von Katzen und Hunden vor dem Kochtopf von Einwanderern

Seit der TV-Debatte hagelt es Memes und Spott-Lieder über Donald Trump, der Katzen und Hunde vor dem Kochtopf von Einwanderern rettet

Foto: Standbild für Video, Quelle: X (diverse)

Erika Lee erklärte derweil, dass es sich bei der Nachbarin um ihre Freundin Kimberly Newton handelt. Die wiederum sagt nun: „Ich habe es nicht von meiner Tochter, sondern von einem Bekannten gehört …“ 

► Fest steht: Die Behauptung hatte nicht nur Kamala Harris Debatten-Sieg zementiert und anschließend eine Flut des Trump-Spotts im Internet ausgelöst, sondern sie führte zu Bombendrohungen. Die Behörden in Springfield mussten vorübergehend Schulen und Regierungsgebäude schließen.

Prompt schaltete sich Präsident Joe Biden (81) ein: „Eine Gemeinde in unserem Land wird angegriffen. Das ist einfach ungerecht. Es gibt keinen Platz für derlei Dinge in Amerika. Das muss aufhören.“

Das sieht Trump freilich ganz anders. Er kündigte am Wochenende auf einer Veranstaltung in Kalifornien für den Fall seiner Rückkehr ins Weiße Haus an: „Wir werden Massendeportationen in Springfield durchführen …“

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