Grünheide (Brandenburg) – „Das klingt verrückt. Ich schaue mir das mal an“, sagt der reichste Mann der Welt.
Elon Musk (53, Vermögen ca. 257,3 Milliarden US-Dollar) macht den hohen Krankenstand in seinem Tesla-Werk in Grünheide in Brandenburg zur Chefsache. Wie er auf „X“ (gehört ihm ebenfalls) schreibt („This sounds crazy. Looking into it.“), will er sich nun offenbar persönlich um die Ursachen für die vielen Krankheitstage seiner Angestellten kümmern.
Will der Chef nun persönlich Hausbesuche bei den kranken Beschäftigten machen? Unklar! Wie Musk das Problem lösen möchte, ist derzeit nicht bekannt.
Der Musk-Kommentar war eine Antwort auf einen Post, der den vermeintlich außergewöhnlich hohen Krankenstand des Werks zum Thema hatte.
Das Unternehmen sorgt seit kurzem für Aufregung, nachdem bekannt wurde, dass Tesla bei häufig krankgemeldeten Mitarbeitern des Brandenburger Werks Hausbesuche abstattete.
Laut Werksleiter André Thierig seien Hausbesuche bei Kranken nichts Ungewöhnliches: „Das machen viele Unternehmen. Wir wollten an die Arbeitsmoral der Belegschaft appellieren.“
Die IG Metall kritisiert dagegen eine sehr hohe Arbeitsbelastung in der Autofabrik und nannte die Hausbesuche eine „abwegige Aktion“.
Auslöser für die unangekündigten Hausbesuche sei laut Tesla ein überdurchschnittlich hoher Krankenstand in den Sommermonaten gewesen. „Phasenweise hat er 15 Prozent oder mehr erreicht“, sagte Thierig.
In Grünheide stellt Tesla seit mehr als zwei Jahren Elektroautos her. Dort arbeiten nach Unternehmensangaben knapp 12 000 Beschäftigte.
Manager verteidigt Hausbesuche
Thierig: „Wir haben die Belegschaft auf der Betriebsversammlung über die Hausbesuche informiert.“ Es sei auf große Zustimmung der Belegschaft gestoßen. Zuvor habe es bereits das Feedback gegeben, dass Beschäftigte wegen der hohen Abwesenheit ihrer Kollegen frustriert seien.
„Alle sechs Wochen neue Krankmeldungen“
„Wir haben gut 200 Mitarbeiter festgestellt, die sich in der Lohnfortzahlung befinden, aber die in diesem Jahr noch gar nicht arbeiten waren. Sie bringen mindestens alle sechs Wochen neue Krankmeldungen“, so Thierig. „Wir haben uns zwei Dutzend Fälle herausgesucht.“ Fertigungs- und der Personalleiter hätten dann unangekündigt Hausbesuche gemacht: „Ein Großteil wurde nicht angetroffen, teils war sehr aggressives Verhalten zu spüren.“