“Don Carlo” an der Staatsoper wird Opfer der Publikumswut – Bühne


Es kam Giuseppe Verdis Oper Don Carlo als reizvoller Kostümschinken daher, allerdings nicht in jener trostlosen Konzert-in-Kostümen-Form, die manche bei dieser ersten Premiere der Saison womöglich ersehnt hatten. Zum Dramaschluss hin, als auf der Bühne in einem Moment der Musikstille T-Shirts und sonstige kurzlebige Wegwerfmodestücke in Metallkisten verstaut wurden, entlud sich der Zorn enttäuschter Hitzköpfe so lästig-beharrlich, dass Dirigent Philippe Jordan ein Taschentuch auf seinen Dirigierstab platzierten musste. Mit dieser Simulation einer geschwenkten weißen Fahne bat er um Ruhe, worauf es tatsächlich weitergehen konnte.

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