Beim BVB verhält es sich aktuell wie mit der versuchten Re-Raabisierung der Republik – vieles daran kommt den Fans wie eine unlustige Wiederholung vor …
Nach der Demütigung in Stuttgart (1:5) blamiert sich Dortmund auch im Wiedergutmacher-Derby gegen den VfL Bochum (4:2) eine Halbzeit lang. Sie fragen sich trotzdem weiter, ob der BVB in dieser Saison endlich wieder zu den ernsthaften Meisterkandidaten zählt?
In dieser Wackelfuß-Form (vorerst) sicher nicht! Warum? Weil sich so viele Probleme aus der Vorsaison auch unter Neu-Trainer Nuri Sahin (36) und Neu-Boss Lars Ricken (48) vererbt haben wie die alten Raab-Witze.
Falls Ihnen diese als Verdrängungs-Weltmeister schon entfallen sind, hier zur Sicherheit die Mindmap des Grauens (nur die Oberbegriffe natürlich): Defensive Instabilität. Schlampiger Spielaufbau. Fehlende Kreativität. Mangelnde Konstanz. Und neu dabei unter Sahin: Startelf-Wirrwarr (Stichworte: Can, Sabitzer, Beier, Schlotterbeck).
Trotz Transfers mit einem Gesamt-Volumen von bis zu 100 Mio. Euro (Anton, Couto, Groß, Beier, Guirassy) rumpelt es noch gewaltig bei Borussia. Die Operation am offenen Kader-Herzen wird nach den Abgängen von Reus, Hummels, Sancho, Maatsen oder Füllkrug doch länger dauern als vielleicht erwartet …
„Wir dürfen und werden nie wieder so auftreten wie in Stuttgart, müssen alles besser machen“, erklärte Sahin unmittelbar vorm Anpfiff. In den ersten 45 Derby-Minuten hat das sofort NICHT geklappt! Daran muss er arbeiten, diese mangelnde Ernsthaftigkeit muss er seinen Spielern austreiben!
Sahin ist der jüngste Champions-League-Trainer Europas, er war in seiner Entwicklung schon als Spieler (Profi-Debüt mit 16) immer schneller als die anderen.
Behält er dieses Tempo bei, kann Sahin vielleicht auch die Entwicklung seiner neuen Mannschaft beschleunigen. Torjäger Guirassy (4 Pflichtspiel-Treffer) und das von 0:2 auf 4:2 gedrehte Derby sind dabei erste Lichtblicke…