Es hat wieder nicht sollen sein. Die Steinbach Black Wings stehen auch nach dem dritten Match der ICE Hockey League ohne Punkt am Tabellenende. Nach den beiden 0:5-Niederlagen in Bozen und gegen den KAC unterlag das Team von Philipp Lukas am Freitag den Vienna Capitals 1:2 (1:1, 0:1, 0:0). Die Verletzungssorgen werden nicht weniger. Vor dem Anpfiff hatte sich nach Emilio Romig (drohendes Saison-Aus), Brodi Stuart und Stefan Gaffal mit Shawn St-Amant, der an einer Unterkörperblessur laboriert (Ausfallsdauer ungewiss), der bereits vierte Stürmer abgemeldet.
Doch es gibt zwei Hoffnungsschimmer: Am Samstag werden die Oberösterreicher zwei (ausländische) Angreifer präsentieren, die dann schon am Sonntag (17.30 Uhr, ORF Sport+) auswärts gegen die nach einem 6:4-Erfolg über Villach noch makellosen Graz 99ers zum Einsatz kommen sollen. Wunderdinge darf man sich nicht erwarten, aber auf jeden Fall mehr Kadertiefe und einen gesteigerten Konkurrenzkampf ums Leiberl.
Premierentor von Henrik Neubauer
Gegen Wien brachten die Black Wings gerade noch vier Sturmreihen auf das Eis, Raffael Aigner kam zu seinem Saisondebüt. In den ersten beiden Dritteln war die Verunsicherung vor 3529 Augenzeugen in der Linz-AG-Eisarena fast greifbar. Daran änderte auch das 1:0 (15.) des Austro-Schweden Henrik Neubauer, der nach einem Gestocher vor dem gegnerischen Kasten eine 134:49 Minuten andauernde Liga-Ladehemmung abschüttelte. Das hätte den Black Wings Sicherheit, Kraft und Zuversicht geben müssen. War aber nicht so.
40 Minuten war das Niveau ziemlich überschaubar, auch von den Capitals kam nicht allzu viel – aber in Summe doch mehr. Nationalteam-Verteidiger Dominique Heinrich stellte noch vor der ersten Pause auf 1:1 (19.), Jeremy Gregoire war nach 33:03 Minuten im Powerplay zur Stelle, als Sean Collins wegen hohen Stocks die “Kühlbox” wärmte.
“Ein bisschen wie gelähmt da draußen”
Erst im Schlussabschnitt war mehr Elan, Tempo und Druck im Spiel des EHC, der aber aus einigen Überzahl-Situationen kein Kapital schlug. Es wollte wieder nicht sein.
“Unsere Energie war in Ordnung. Es ist schwierig im Moment, nichts fällt uns im Moment leicht. Darunter leidet die Ausführung. Das Positive war, dass wir im Spiel drinnen waren, dass wir gekämpft haben”, analysierte Black-Wings-Coach Philipp Lukas: “Wir haben Schwierigkeiten mit unserem Spiel, es scheint so, als wären wir ein bisschen gelähmt da draußen. Über die ersten 40 Minuten war es teilweise hoffnungslos, aber im letzten Drittel waren Ansätze da. Darauf müssen wir aufbauen.” Nachsatz: “Was uns da rausholen wird, ist der Zusammenhalt.”
Letzteren wusste auch Marco Brucker zu schätzen. Der 33-Jährige wurde von den Linzern – mit seinem letzten Spieltrikot und einem Black-Wings-Gin als Geschenke – in den Eishockey-Ruhestand verabschiedet. Dafür gab’s Standing Ovations.
Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos