„Begrenzte Operationen“: Marschiert Israel in den Libanon ein? | Politik


Steht Israels Einmarsch in den Libanon bevor? Die Streitkräfte haben Truppen zusammengezogen, Aufnahmen zeigen Panzer und Mannschafts-Transportfahrzeuge, die in Obergaliläa (Nord-Israel) an der Grenze Position bezogen haben.

Nach Angaben der US-Regierung führt Israel im Süden des Libanon „begrenzte“ Bodeneinsätze gegen die Hisbollah-Miliz aus.

„Sie haben uns darüber informiert, dass sie derzeit begrenzte Operationen gegen die Infrastruktur der Hisbollah nahe der Grenze ausführen“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Montag in Washington wörtlich.

Israelische Panzer und Soldaten an der Grenze zum Libanon

Israelische Panzer und Soldaten an der Grenze zum Libanon. In drei Grenzorten wurden „militärische Sperrzonen“ eingerichtet

Foto: Getty Images

Miller lehnte es ab, weitere Angaben zu den Gesprächen mit Israel zu machen. Er sagte, es bleibe Israel überlassen, „über seine militärischen Operationen“ zu informieren.

Unklar blieb zunächst, ob der Sprecher damit den Einsatz von Spezialkräften meinte, der bereits Stunden zuvor durch einen Bericht des „Wall Street Journal“ bekannt geworden war.

„Militärische Sperrzone“ in Grenzorten errichtet

Fast zeitgleich zu Millers Aussagen veröffentlichte die israelische Armee eine Mitteilung, wonach sie in drei Grenzorten im Norden Israels eine „militärische Sperrzone“ errichtet hat.

Betroffen seien die Gebiete um Metula, Misgav Am und Kfar Giladi. „Das Betreten dieser Zone ist verboten“, hieß es in der Mitteilung der Armee.

Zuvor hatte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant (65) erklärt, der Kampf gegen die vom Iran unterstützte Miliz werde fortgesetzt. Es kämen alle „notwendigen Mittel“ zum Einsatz – neben der Luftwaffe bei Bedarf auch die Marine und Bodentruppen.

Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant (65)

Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant (65)

Foto: Kevin Lamarque/REUTERS

Ziel: Hisbollah-Infrastruktur in Grenz-Nähe

Einzelne US-Medien hatten unter Berufung auf einen US-Regierungsbeamten zuvor berichtet, eine begrenzte Bodenoffensive im Libanon könne binnen Stunden beginnen (u.a. „Washington Post“, CBS).

US-Präsident Joe Biden (81) bestätigte die Berichte im Austausch mit Journalisten nicht direkt.

Zuvor schrieb das „Wall Street Journal“, dass israelische Spezialkräfte bereits kleine, gezielte Vorstöße in den Süden des Libanons unternommen haben sollen. Die israelische Armee äußerte sich dazu bisher nicht. Ziel der Vorstöße sollte es laut dem unbestätigten Bericht sein, eine mögliche Bodenoffensive vorzubereiten.

Im Vorfeld der offenbar bevorstehenden Offensive Israels gegen die Hisbollah hat sich die Armee der libanesischen Regierung offenbar bereits von mehreren Stellungen zurückgezogen, berichtet unter Berufung auf Einheimische und eine Sicherheitsquelle.

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