Experten rechnen innergebirg mit einer zunehmenden Population. Nun sollen die Tiere bejagt werden.
Der Goldschakal ist eng mit dem Wolf verwandt und stammt ursprünglich aus Asien. Seit 1987 gibt es Nachweise der Tiere in Österreich. “In ein paar Jahren muss man hierzulande mit einer ähnlichen Verbreitung wie beim Fuchs rechnen”, meint Hubert Stock aus Werfen. Der Wolfsbeauftragte des Landes befasst sich auch intensiv mit Goldschakalen – vor allem seit 2020 die ersten Nutztierrisse im Lungau auf das Raubtier zurückgeführt wurden. Seither hat es immer wieder bestätigte Risse und Verdachtsfälle gegeben.
“Wir lassen das jetzt mal auf uns zukommen”
Stock schätzt die Goldschakalpopulation im Lungau auf “30 bis 40 Tiere”. Auch im Pongau würden die Gerüchte über Sichtungen zunehmen. “Bestätigte Fälle gibt es bei uns noch nicht”, sagt er. Bis es so weit ist, sei es aber nur noch eine Frage der Zeit. Und im Pinzgau? “Auch wir haben das Thema im Auge. Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden Goldschakale auch bei uns vermehrt auftauchen und neben dem Wolf kommt ein weiteres Problem dazu. Aber wir lassen das jetzt mal auf uns zukommen”, sagt Bezirksjägermeister Walter Herbst. Sein Stellvertreter Sepp Zandl vermutet, dass schon “einige Durchzügler” im Bezirk unterwegs waren, das Thema habe aber noch keine virulenten Ausmaße angenommen.
Bisher war der Goldschakal in Salzburg ganzjährig geschont. Aufgrund einer neuen Verordnung des Landes Salzburg (Begutachtungsfrist bis 3. Oktober) sollen die Tiere künftig im Zeitraum von 1. Oktober bis 15. März bejagt werden dürfen. Da der Schutzstatus weniger streng ist als jener des Wolfes, ist das möglich – und in anderen Bundesländern ohnehin bereits Usus. “Das macht durchaus Sinn. Die Situation wird sich ähnlich entwickeln wie beim Fuchs”, prognostiziert Stock. Füchse sind in Salzburg aktuell nur eineinhalb Monate pro Jahr geschont. “Und die wurden durch die Jagd auch nicht ausgerottet”, schildert der Werfener, der auch selbst Jäger ist.
Füchse und Goldschakale bei der Jagd kaum zu unterscheiden
Goldschakale hätten es jedenfalls unter anderem auf Rehe, Schafe und Ziegen abgesehen, sagt Herbst. Die nunmehrige Abschussfreigabe der nicht heimischen Tierart befindet er als gerechtfertigt. Und sie biete auch Rechtssicherheit für Jäger, ergänzt Zandl, denn “Füchse und Goldschakale sind bei der Jagd kaum zu unterscheiden”.