Auftakt zu den Digital Days in Linz: “KI ist gruselig und faszinierend zugleich”


Lufthansa, Red Bull, Douglas, Österreichs Bundesheer: Die Kundenliste von Robert Seeger kann sich sehen lassen. Der Marketing- und Kommunikationsexperte berät seit fast 20 Jahren Unternehmen. Bei den Digital Days in Linz hielt er am Mittwoch die Keynote. 

Und Seeger – Sohn des bekannten gleichnamigen Sportkommentators – begeisterte auf der Bühne die rund 300 Zuseher im prall gefüllten OÖN-Forum unter anderem auch mit einer Pinocchio-Marionette aus Holz. Diese stehe stellvertretend dafür, dass sich viele heutzutage von Algorithmen und künstlicher Intelligenz leiten ließen und zu wenig auf menschliche Fähigkeiten wie kreatives Denken und Handeln vertrauten, sagte der Unternehmer. 

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“Künstliche Intelligenz ist gruselig und faszinierend zugleich”, sagte Seeger. Man müsse sich aber immer bewusst sein, dass KI einen Durchschnitt aus vielen einzelnen Informationen abbilde. Das gehe auch zulasten der Qualität. 

“Man verlässt sich darauf, was das Handy anzeigt”

Welche Ausmaße das mittlerweile angenommen habe, illustrierte Seeger anhand der App “CryAnalyzer”, die vor allem in den USA gerade im Kommen sei. Die Anwendung erkennt laut eigenen Angaben den emotionalen Zustand eines Babys anhand von Babyschreien. Seegers Fazit: “Früher hat man ein Baby in den Arm genommen, wenn es geschrien hat, heute verlässt man sich darauf, was das Handy anzeigt.”

Der Unternehmer sagte, “Made by Mensch” habe angesichts der Fülle an Informationen in der digitalen Welt das Potenzial, künftig ein Gütesiegel zu werden. Bei künstlicher Intelligenz fehlten “Warnhinweise wie bei Zigarettenpackungen”. Niemand wisse, wer welche Technologie entworfen und weiterentwickelt habe und wie viel Energie beispielsweise für eine Suchanfrage beim Programm ChatGPT verwendet werde. 

Seeger rät Entscheidungsträgern im Marketing, sich den Zauber des Unbekannten und Überraschenden zu bewahren und sich nicht zu sehr an starre Strukturen oder Gewohntes zu halten. Sein Motto: “Anarchie statt AI!”

Über den digital Wandel der OÖNachrichten sprach Chefredakteurin Susanne Dickstein. “Ich werde oft gefragt, ob wir in fünf oder zehn Jahren noch eine Zeitung lesen werden.” Dickstein sagte, der Bedarf nach Nachrichten und Information sei immer da, “das ist etwas Generisches”. Jüngere Menschen griffen auf digitale Kanäle zurück, ältere auf die Printzeitung als haptisches Element. Dass Information binnen kurzer Zeit zur Verfügung stehen muss, fordere auch das Team der OÖN. 

Stefanie Christina Huber, Generaldirektorin der Sparkasse Oberösterreich, ergänzte, sowohl für eine Zeitung als auch für eine Bank sei der Wandel eines Geschäftsmodells in die digitale Welt herausfordernd. Es gehe darum, den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen für die Menschen so komfortabel und einfach wie möglich zu machen.

Autor

Martin Roithner

Redakteur Wirtschaft

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