Während andere in ihrem Alter auf dem Sofa sitzen oder langsam am Rollator gehen, schwingt Choi Soon-hwa (80) ihre Hüften auf der Bühne.
Jahrzehntelang war es verboten, als verheiratete, geschiedene oder schwangere Frau, Mutter oder älter als 28 Jahre bei „Miss Universe“ überhaupt anzutreten. Erst vor einem Jahr wurden diese sexistischen Kriterien von den Organisatoren aufgehoben – und zack, bahnt sich eine Sensation an.
„Nachdem die Altersbeschränkung aufgehoben wurde, sagte ich: ‚Ich sollte es versuchen‘“, sagte Choi zu „CNN“ und fügt hinzu: „Ob ich durchkomme oder nicht, ich war fest entschlossen, diese Chance zu nutzen.“
Finalistin in ihrer Heimat Südkorea ist Choi schon. Am Montag wird sie gegen 31 Konkurrentinnen um die begehrte Tiara antreten.
Was treibt sie an? „Ich möchte die Welt in Erstaunen versetzen, dass sich alle fragen: ‚Wie kann eine 80-jährige Frau so gesund sein? Wie hat sie diesen Körper gehalten? Wie sieht ihre Ernährung aus?‘ Wenn man alt wird, nimmt man zu. Deshalb möchte ich zeigen, dass wir auch im Alter gesund leben können.“
Choi ist schon die älteste Teilnehmerin beim nationalen Vorentscheid für „Miss Universe“ in ihrer Heimat Südkorea und wäre es auch beim internationalen Kampf um die Krone in Mexiko. Um in ihrem Heimatland zu gewinnen, muss sie einen Gesangswettbewerb, tanzen oder laufen in traditioneller koreanischer Kleidung für sich entscheiden. Entschieden wird mittels eines Bewertungssystems, bei dem Online-Stimmen und die der Juroren gezählt werden.
„Äußerlich schön auszusehen ist wichtig, aber ich denke, man muss auch innerlich entspannt sein und wissen, wie man andere respektiert“, sagt sie zu, „CNN“. „Außerdem muss man positiv denken. Heutzutage sind so viele Menschen negativ.“